Ein gemeinschafts-basierter Bahnhof?
In gemeinschaftsbasierten Geschäftsmodellen wird die Unternehmung von der Gemeinschaft her gedacht: Was wünscht sich die Gemeinschaft? Und wofür ist sie bereit, auch mit in die Verantwortung zu gehen?
Konkret heißt das, dass die Betriebskosten einer Unternehmung nicht nur im Voraus kalkuliert, sondern auch von den Mitgliedern bezahlt werden. Dazu gehören potenzielle Miet- und Miet-Nebenkosten (die bei uns entfallen) ebenso wie Personalkosten, Sachkosten, nötige Anschaffungen, etc. Weil die Mitglieder befinden, dass es sich für sie “lohnt”, einen Ort gedeihen zu sehen, gehen sie von Anfang an mit in die Verantwortung – finanziell, personell und/oder ideell.
Wir wiederum machen als “Betreiber:innen” der STATION in regelmäßigen Abständen unsere Kosten transparent für die Gemeinschaft sichtbar: Dabei kalkulieren wir nicht zu viel – und eben auch nicht zu wenig: Gemeinschaftsbasiert heißt nämlich auch, dass insbesondere die Betreiber:innen einer Unternehmung das haben, was sie brauchen, um das Projekt weiter am Leben zu halten. Oder, anders gesagt: Die Gemeinschaft sichert das Risiko für die Einzel-Unternehmerin ab, damit diese Nachts ruhig schlafen und ihren Job gut und freudvoll machen kann. Erwirtschaftete Gewinne (die ebenso transparent gemacht werden) fließen zurück in die Gemeinschaft. Weil sie ins Projekt reinvestiert werden, die Dinge also noch schöner machen. Oder weil’s für alle insgesamt “günstiger” wird.
Wir haben zwar das Privileg einer Förderung, die uns in den ersten drei Jahren ordentlich mit absichert, und gleichzeitig denken wir größer und längerfristiger: Wie kann ein Ort wie der Bahnhof Au(Sieg) auch darüber hinaus Bestand haben? Wie können wir gemeinsam dafür sorgen, dass Kunst und Kultur, Begegnung und Wärme, Service und Toiletten, Fürsorge und gute Laune an diesem Bahnhof einen Platz haben und behalten? Wie können wir zu wahrhaften STATIONISTAS werden, und ein Modell ausprobieren und leben, das geradewegs in die Zukunft weist?
Das hier ist erst der Anfang. Die STATION ist erst der Anfang. WIR sind erst der Anfang.
Der Rest kommt mit euch: unserer Gemeinschaft.
Begleitet werden wir dabei durch Franka Stromberg und Stefan Schneider vom Myzelium Netzwerk für gemeinschaftsbasierte Unternehmungen, ohne die wir niemals an der Stelle stünden, an der wir heute stehen. Grüße gehen raus an unser Top-Notch-Berater Duo aus Tübingen!